Im Herzen von Kreuzberg ist SAKE 36 ein Projekt von Richie Hawtin, Laura Käding und Maximilian Fritzsch, mit dem Ziel, die Kultur des japanischen handwerklichen Sake in Europa zu fördern und einen Ort für bewusste Verkostung zu schaffen.
Das Innendesign des Berliner Studios Abcarius Burns formt einen schlichten und ausgewogenen Raum, der japanische Ästhetik mit urbaner Berliner Sensibilität verbindet. Der Entwurfsansatz folgt dem Prinzip „less but better“, wobei jedes Element eine präzise Funktion erfüllt und zu Ruhe und Konzentration beiträgt.
Der Raum organisiert sich um einen großen zentralen Tisch aus Massivholz, das physische und symbolische Herz der Erfahrung: ein Ort der Begegnung und des Austauschs, inspiriert von japanischen Izakaya, zeitgenössisch neu interpretiert. Helle Holzoberflächen, gebürstete Stahldetails und warmes Licht schaffen eine schwebende, intime und meditative Atmosphäre.
Abcarius Burns wählte natürliche und haptische Materialien – Holz, Stein und Putz – die größtenteils unbehandelt oder nur leicht veredelt bleiben, um die Schönheit von Unvollkommenheiten und die Beziehung zwischen Material, Licht und Zeit hervorzuheben. Der Raum verzichtet bewusst auf überflüssige Dekoration: Das Design wird zum neutralen Rahmen, in dem Sake, Menschen und Gesten des Service in den Vordergrund treten.
Das Projekt spiegelt auch die kulturelle Ausrichtung des Ortes wider: SAKE 36 ist als sensorisches und soziales Erlebnis gedacht, in dem Architektur Konzentration, Dialog und Entdeckung fördert. Die Linearität der Räume und die sorgfältige Akustikgestaltung rufen eine Idee des „aktiven Schweigens“ hervor, im Einklang mit der kontemplativen Haltung, die Sake-Verkostung und Musik verbindet – eine klare Anspielung auf Hawtins Universum.
SAKE 36 ist somit weit mehr als eine Bar oder ein Geschäft – es ist ein kultureller Übergangsraum, in dem japanische Tradition und Berliner Gegenwart durch die Sprache von Architektur und Design zusammentreffen.
Photo: ©Ludger Paffrath





